Welche Arten der Sucht gibt es?

Sucht ist ein komplexes Phänomen, das viele Menschen betrifft und das verschiedene Formen annehmen kann. Eine Sucht liegt vor, wenn eine Person die Kontrolle über ihren Konsum oder ihr Verhalten verliert, obwohl sie negative Folgen für sich selbst oder andere hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Substanz oder eine Aktivität handelt, die süchtig macht.

Gruppen von Sucht:

Es gibt zwei große Gruppen von Sucht: die substanzgebundene Sucht und die nicht-substanzgebundene Sucht oder Verhaltenssucht. Beide haben gemeinsam, dass sie im Gehirn ähnliche Prozesse auslösen, die mit dem Belohnungssystem und der Ausschüttung von Dopamin zu tun haben. Doch worin unterscheiden sie sich?

Die substanzgebundene Sucht bezieht sich auf die Abhängigkeit von einer bestimmten Substanz, die eingenommen oder inhaliert wird. Dazu gehören Alkohol, Nikotin, Medikamente oder illegale Drogen wie Cannabis, Kokain oder Heroin. Diese Substanzen verändern die Wahrnehmung, das Bewusstsein oder die Stimmung der Person und können zu körperlichen und psychischen Entzugssymptomen führen, wenn sie nicht mehr verfügbar sind.

Die nicht-substanzgebundene Sucht oder Verhaltenssucht bezieht sich auf die Abhängigkeit von einer bestimmten Aktivität oder einem bestimmten Verhalten, das wiederholt ausgeführt wird. Dazu gehören Glücksspiel, Medienkonsum, Pornografie, Kaufsucht oder Esssucht. Diese Aktivitäten oder Verhaltensweisen lösen ebenfalls ein Gefühl von Belohnung oder Befriedigung aus und können zu einem starken Verlangen (Craving) führen, das schwer zu kontrollieren ist.

Beide Arten von Sucht können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit, die sozialen Beziehungen, die Arbeit oder die Finanzen der Betroffenen haben. Deshalb ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt verschiedene Therapieansätze und Hilfsangebote für Menschen mit Suchtproblemen, die je nach Art und Schweregrad der Sucht angepasst werden können.

Sucht ist kein Zeichen von Schwäche oder Willensmangel, sondern eine ernsthafte Erkrankung, die jeden treffen kann. Wenn du selbst betroffen bist oder jemanden kennst, der unter einer Sucht leidet, zögere nicht, dich an eine Beratungsstelle oder einen Arzt zu wenden. Du bist nicht allein und es gibt immer einen Weg aus der Sucht.